Das Haus an der Burgstrasse wurde im Jahre 1901 erbaut. Da genaue Daten fehlen, gehe ich davon aus , dass der Garten in den Jahren danach angelegt wurde. In jener Zeit wollte man modern sein , und das hiess für den Garten, dass Pflanzen von weit her angepflanzt werden mussten. Vor allem japanische Arten waren en vogue. So wurden japanische Kirschbäume, Ahornbäume und weitere Arten angepflanzt. Diese Arten gedeihen bei uns gut und haben auch ein schönes Aussehen. Anders sieht es mit der an der amerikanischen Westküste heimischen Scheinzypresse(Chamaecyparis lawsoniana). aus, für diesen Baum ist es hier zu trocken. Trotzdem haben die Bäume überlebt und bieten Vögeln Schutz. Um das Gelände einzuzäunen wurden Eiben und Tuya gesetzt. Viele Arten wie Hasel und Birke haben sich wohl durch Versamung angesiedelt.
Als wir den Garten im Jahr 2008 übernahmen, war uns sofort klar, dass die klassischen, einheimischen Sträucher fehlen, die doch so wichtig für die Vögel als Schutz und Futterquellen sind. Auch ein Teich und Vogelbad fehlten.
Hausspatzen und Waldlaubsänger am Vogelbad
Dies wurde nachgeholt und die heimischen Sträucher wurden gepflanzt. Es waren dies folgende Arten: Weissdorn, Schwarzdorn, Liguster, Pfaffenhut, Holunder etc.. Diese entwickelten sich prächtig. Im Teich pflanzen sich schon vier Libellenarten fort, und die Vögel nehmen auch gerne ein Bad im Teich.
Teich
Im Naturgarten muss natürlich auch eingegriffen werden, besonders Bäume können einem im Siedlungsraum über den Kopf wachsen. So mussten wir leider schweren Herzens eine grosse Birke aus Sicherheitsgründen fällen lassen. Birken werden bei uns maximal sechzig bis achtzig Jahre alt. Bei einem Baum über zwanzig Meter hoch zwischen Wohnhäusern, ist es dann schon möglich, dass bei einem Sturm gerade im Alter, grosse Äste abgeworfen werden. Um Insekten und Vögeln ein Altholrefugium zu bieten wurde ein drei Meter hoher Strunk stehen gelassen.
Winter
Man würde eigentlich erwarten, dass nun im Winter nur wenige Vögel im Garten anzutreffen sind. Dies trifft aber nicht zu, und dies nicht nur wegen den aufgehängten Futterkästen. Zu den ganzjährig anwesenden Vögeln gesellen sich auch einige Arten, die im Sommer im Wald, oder in nördlicheren Gefilden leben. Weltweit gibt es etwa 8500 Vogelarten, davon besuchen unseren Garten, so um die dreissig Arten. Davon brütet vielleicht ein Dutzend Arten, irgendwo im Garten oder in der angrenzenden Nachbarschaft.